Kredit von Privat als Baukredit im Vergleich

Im Zuge einer Baufinanzierung nutzen mehr als 90 Prozent aller Bauherren einen Baukredit, da kaum Jemand Summen von 100.000 Euro und mehr aus der eigenen Liquidität heraus aufbringen kann. Es stehen diesbezüglich verschiedene Formen des Baukredites zur Verfügung, beispielsweise ein Tilgungsdarlehen, ein endfälliger Kredit oder das häufig genutzte Annuitätendarlehen. Damit der Kreditsuchende von der inländischen Bank einen solchen Baukredit – in welcher Variante auch immer – genehmigt bekommt, sind seitens des Kreditsuchenden verschiedene Bedingungen zu erfüllen. Eine der Hauptbedingungen ist sicherlich, dass die zu finanzierende Immobilie durch die Eintragung einer Grundschuld, die natürlich zu Gunsten der kreditgebenden Bank erfolgt, abgesichert werden kann. Zudem muss sich aus der Einnahmen- und Ausgabenrechnung ergeben, dass das frei verfügbare Einkommen ausreicht, um davon später die Darlehensrate für den Baukredit zahlen zu können. Eine dritte Bedingung ist eine „saubere“ Schufa, denn anhand der Schufa-Informationen macht sich die Bank ein Bild, was die Kreditwürdigkeit des Antragstellers betrifft. Was aber passiert, wenn in der Schufa ein oder mehrere negative Einträge vorhanden sind?

Bei negativen Merkmalen in der Schufa wird praktisch keine in Deutschland ansässige Bank einen Kredit vergeben, schon gar keinen Baukredit. Der Kreditsuchende hat dann nur noch wenige Alternative, auf welche Weise er dennoch ein Darlehen bekommen kann. Eine dieser Alternativen wäre das Fremdwährungsdarlehen, welches allerdings immer mit einem Währungsrisiko behaftet ist. Wer dieses Risiko nicht eingehen möchte, dem bleibt nur noch die zweite Alternative, nämlich der Kredit von Privat an Privat. Bei diesen Darlehen handelt es sich um Privatkredite, die demnach von Privatleuten und nicht von Banken vergeben werden. Meistens bewegen sich die Kreditsummen, die der einzelne Kapitalgeber zur Verfügung stellt, allerdings nur zwischen 500 und 10.000 Euro, was natürlich für eine Baufinanzierung keineswegs ausreichen wird. Dennoch gibt es die Möglichkeit, über solche Privatkredite die benötigte Gesamtsumme zu erhalten, was übrigens auch gleichzeitig ein großer Vorteil der Kredite von Privat ist.

Bei den Krediten von Privat ist es nämlich über die jeweiligen Kreditportale möglich, das benötigte Kapital von verschiedenen Kreditgebern „einzusammeln“. Man stellt als Kreditsuchender auf der Plattform beispielsweise ein Projekt ein, indem man kurz erläutert, welche Gesamtsumme man als Darlehen benötigt und zu welchem Zweck das Kapital benötigt wird. Ein solches Kreditgesuch könnte demnach zum Beispiel wie folgt lauten „Benötige 120.000 Euro zur Finanzierung des Baus meines Eigenheims“. In der Folge können nun die verschiedenen potenziellen Kapitalgeber auf dieses Gesuch eingehen, indem sie einen Kreditbetrag zur Verfügung stellen. Das muss natürlich keinesfalls die gesamte Summe von 120.000 Euro sein, sondern der eine Kreditgeber vergibt vielleicht 2.000 Euro als Darlehen, der nächste 5.000 Euro usw. Auf diesem Wege ist es dann möglich, dass man von vielen unterschiedlichen Kreditgebern die insgesamt benötigten 120.000 Euro erhält, um die Immobilienfinanzierung damit vornehmen zu können. Ob allerdings viele Kreditgeber bereit sein werden, 20 oder mehr Jahre bis zur Rückzahlung ihres Kapitals zu warten, ist natürlich eine andere Frage.